Hausbrennerei Fridolin Baumgartner

15.05.2020 Medaillen-Reigen für die Hausbrennerei Baumgartner

Die bekannte Obstbrennerei Fridolin und Anneliese Baumgartner aus Oberbergen hat wieder einmal von sich reden gemacht: Beim Wettbewerb "Craft Spirit Berlin", an dem etwa 120 Betriebe mit 500 Proben teilnahmen, sowie bei der "Destillata" in Wien schnitt der Kaiserstühler Betrieb hervorragend ab und erhielt mehrere Preise.

In Berlin durften sich Fridolin und Anneliese Baumgartner über die Auszeichnung "Craft Distillery of the year" in Gold freuen. Auf dem dritten Platz landete ein weiterer Obstbrenner aus der Region, die Firma Brandjung aus Teningen. Auch in den einzelnen Produktkategorien schnitten die Baumgartners bemerkenswert ab. So kam der beste Williams Christ Brand der gesamten Verkostung aus dem Brennkessel der Oberbergener Familie. Insgesamt hatte sie 27 verschiedene Brände nach Berlin geschickt und dafür 27 Medaillen erhalten: 4 Goldmedaillen für den Williams, für zwei Zibärtlebrände und für einen Schlehenbrand sowie 18 Silber- und 5 Bronzemedaillen.


Obstqualität ist entscheidend
Die Baumgartners haben sich in diesem Jahr erst zum dritten Mal an der "Craft Spirit Berlin" beteiligt. "Dass wir jedes Mal die Gesamtwertung aller Teilnehmer gewonnen haben, macht uns schon ein klein wenig stolz", sagt Fridolin Baumgartner.

Besonders gefreut hat er sich über die hohe Auszeichnung für den Williams Christ. Denn bislang hat er bei allen Verkostungen, bei denen er dabei war, für den Williams immer nur höchstens eine Silbermedaille gewonnen. "Dass es nun eine Goldmedaille war, lag sicherlich an den Birnen, die ich verwendet habe", sagt der Brenner.

Neben der Erfahrung am Brennkessel sei in erster Linie die Qualität des Obstes, das gebrannt wird, entscheidend. Hier achte er stets darauf, nur die beste Ware zu bekommen. "Wenn nichts Gescheites reinkommt, kann auch nichts Gescheites rauskommen", zitiert er eine bekannte Weisheit.

Dass er auch in diesem Jahr wieder der beste Brenner des gesamten Wettbewerbes war, ist für ihn eine Bestätigung seines Qualitätsstrebens. Natürlich seien solche Auszeichnungen auch wichtig für die Vermarktung, viele Kunden würden schon auf die Medaillen auf den Flaschen schauen.


Allerdings beliefere er auch einen namhaften Wirt eines Sterne-Lokals, der generell keine Medaillen auf der Flasche möchte.


30 verschiedene Sorten
Rund 30 verschiedene Obstsorten veredelt Fridolin Baumgartner in seinem Brennkessel in Oberbergen in gehaltvolle Brände. Gefragt bei den Kunden seien vor allem der Williams Christ Brand sowie der Haselnussgeist, für den sich viele jüngere Genießer entscheiden würden. Neben Privatleuten kaufen vor allem Gastronomen bei Fridolin und Anneliese Baumgartner ein. Über einen Neuzugang hat er sich besonders gefreut: Jetzt gibt es seine Brände auch im Restaurant "Coda" in Neukölln in Berlin, das mit zwei Michelin-Sternen prämiert ist.


Erfolg bei der "Destillata"
Die "Destillata" in Wien gilt unter Brennern als der vielleicht wichtigste Wettbewerb in Europa. Und auch dort haben die Baumgartners ihre Klasse erneut unter Beweis gestellt. So wurden sie Nationensieger Deutschland – unter 21 Betrieben – und belegten in der Gesamtwertung unter 90 Teilnehmern aus neun Nationen den 3. Platz. Bereits zum 9. Mal schafften sie somit den Sprung in den Kreis der auserwählten Destillerien. "Zusammen mit dem Österreicher Georg Hiebl haben wir diese höchste Qualitätsstufe in der Geschichte der Destillata am häufigsten erreicht", erzählt Fridolin Baumgartner.


Insgesamt erhielt der Oberbergener Betrieb sieben Goldmedaillen, darunter vier Edelbrände des Jahres, was mit dem besten Brand einer Kategorie gleichzusetzen ist. Darüber hinaus gab es elf Mal Silber und einmal Bronze. Als "Edelbrand des Jahres" wurden Kirschwasser, Zibärtle, Sauerkirschwasser und Waldhimbeerbrand ausgezeichnet. "Dass wir die meisten Edelbrände des Jahres haben, ist schon außergewöhnlich", freut sich der Brenner.

 

Quelle: Badische Zeitung: Gerold Zink veröffentlicht am 15. Mai 2020