Hausbrennerei Fridolin Baumgartner

26.02.2021 Ein Novum: Gault & Millau Österreich kürt deutsche Brenner

Es gibt Preise und ja, es gibt ganz besondere Preise. Einer der begehrtesten von ihnen ist zweifelsohne ein Gault & Millau-Preis. Eine Auszeichnung ähnlich einem Ritterschlag. Anneliese und Fridolin Baumgartner aus Oberbergen haben ihn bekommen:

Bei der Gault&Millau Schnapsverkostung in Wien wurde ihr Waldhimbeerbrand zum „Schnaps des Jahres 2021“ gekürt.

Novum dabei:
Zum ersten Mal wurde in Österreich der Preis an einen ausländischen
Brenner vergeben. Schon lange gehören Fridolin und Anneliese Baumgartner aus Vogtsburg-Oberbergen zu den besten Brennern in Deutschland. Ihre Edelbrände sind weit über die Region hinaus ein Begriff und auch bei Prämierungen, wie bei der jährlichen Edelbrandmeisterschaft „Destillata“ in Wien, keine Unbekannten. So
auch 2020. Von ca. 40 Sortensiegern kamen acht aus Deutschland, allein vier von diesen aus der Oberbergener Hausbrennerei Baumgartner, die für ihr Zibärtle sowie ihren Kirsch-, Sauerkirsch- und Waldhimbeerbrand ausgezeichnet wurden.

Grund zur Freude in Oberbergen und großes Erstaunen, als jetzt im Nachgang die Nachricht kam, dass ihr Waldhimbeerbrand zudem zum „Schnaps des Jahres 2021“ gekürt wurde. Und dies von keinen Geringeren als den Fachjuroren der Gourmet-„Bibel“ Gault&Millau. Deren Punkte oder in Österreich Hauben (Kochmützen), verliehen für herausragende Restaurants, Köche oder Weine sind begehrt, gelten als Gourmet-Guide durch die Qualitätsgastronomie. Im „Guide Gault&Millau 2021“ ist jetzt Schwarz auf Weiß festgehalten, dass auch der Waldhimbeerbrand aus der Oberbergener Hausbrennerei Baumgartner zu den best of the best gehört. Dank seiner „intensiven frische Zitrusnote in der Nase, der vollaromatischen, vielschichtigen Frucht am Gaumen, unterlegt mit pikanter Würze, einem
milden, vollen Mundgefühl und dem langanhaltenden Abgang“, wie im Buch der Bücher zu lesen ist.

Dass die Herstellung einer solchen Rarität viel Fingerspitzengefühl erfordert, sozusagen es dazu „Brenner mit Herz und Hand“ braucht, wie der Gault&Millau konstatiert, beweist allein schon das Ausgangsprodukt, die seltenen Waldhimbeeren. „Diese zu bekommen“, so Fridolin Baumgartner, „ist oftmals schwierig, da nicht nur die Erträge von Jahr zu Jahr schwanken, sondern die Ernte aufwändig und zeitintensiv ist.“

Ganz abgesehen davon, dass für die Herstellung des Brandes große Mengen benötigt werden: für eine 0,35-Liter-Flasche rund sieben Kilogramm Beeren. Entsprechend hoch ist der Preis für eine solche Rarität: 85 Euro.


„Für Liebhaber in der Privatkundschaft wie auch für Kenner und Könner aus der Spitzengastronomie allerdings kein Problem“, so Baumgartner aus Erfahrung.
Seit 1983 stellen Anneliese und Fridolin im Familienbetrieb in Oberbergen Destillate höchster Qualität her, edle Brände ohne Zusatzstoffe aus handverlesenen, voll-reifen Früchten, vornehmlich aus der Region.

Neben Hausbränden und Edel-Bränden wie „Zibärtle“, Williams oder Zwetschge bietet die Oberbergener Traditionsbrennerei auch Exklusivbrände wie Schlehe, Bärlauch-, Orangen- und Walnussgeist oder eben den jetzt vom Gault&Millau prämierten Waldhimbeerbrand.

Autorin: Gudrun Schillack